Ich fahre seit meinem zehnten Lebensjahr leidenschaftlich Rad. Das Radfahren gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Ich fühle mich autark. Damals kaufte ich mir von meinem Kommunionsgeld ein grünes Hanseatic Klapprad aus einem Katalog des Otto-Versand, für 160 DM. Das Rad war weder geländegängig noch hatte es eine Schaltung, doch ich erinnere mich ich bin damit oft gefahren. Manchmal Strecken bis zu 70 km. Wenn ich den Berg nicht hoch kam, hab ich geschoben. Später folgte ein so genanntes Mountainbike der Firma Schauff. Das Rad hat etwas unter 1000 DM gekostet und war alles andere als Mountain tauglich. Es bestand aus Chrom Molybdän und war ziemlich schwer. Ein Fahrrad für knapp 1000 DM zu kaufen, war viel Geld und es blieb kein Geld mehr übrig für Equipment. Ich besaß eine einzige Radhose mit Ledereinsatz, die noch eingefettet werden musste. Mich haben sportliche Herausforderung wenig interessiert. Ich wollte einfach von A nach B kommen und ich wollte etwas erleben die Natur genießen. Es folgten erste größere Touren mit Zelt und Gepäck. Mit dem Rad fuhr im Westerwald, am Rhein entlang, im Allgäu, in Schweden, auf Mallorca. Es blieb mir sehr lange treu. Irgendwann wollte ich ein neues Rad. Bei einem kleinen exklusiven Radladen kaufte ich gegen meinen Verstand und rein aus dem Bauch heraus ein feuerrotes Klein Attitude mit XT Schaltung. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das musste es sein, obwohl meine Kaufabsicht eine gänzlich andere war. Ich wollte ein Rad mit Gepäckträger und das hatte natürlich keinen…